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Infos, Tipps und Austausch zu Leben und Urlaub auf Madeira

 


Obdachlose/Bettler in Funchal (2020)
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11.07.20 19:46
Mumpitz01

nicht registriert

Obdachlose/Bettler in Funchal (2020)

Hey Leuts,

Sorry, wenn es darüber schon einen ähnlichen Thread gibt, aber konnte dazu nix finden.

Seit dem 3. Juli sind wir jetzt auch wieder auf unserer Lieblingsinsel. Wir sind bis jetzt schon dreimal durch Funchal geschlendert.
Gefühlt sind die Bettler und Obdachlose irgendwie viel präsenter und aufdringlicher als sonst.
Wir haben schon gesehen wie Touristen, beim draußen Essen in Restaurants, belästigt wurden.
Uns ist das zum Glück noch nicht passiert. Wir wurden aber bisher immer mindestens einmal von einem Bettler angesprochen. Heute sogar ganze drei Mal.
Einmal von einem psychisch verwirrten Typen (sehr groß, schlacksig, Glatze), der ganz gut englisch konnte und uns, während wir eigentlich entspannt in der Nähe der Promenade sitzen wollten, in ein Gespräch verwickeln wollte.
Generell laufen auch schon öfter mal komische Gestalten durch die Gegend.

Ich wurde davor, bei all meinen Madeirabesuchen, noch NIE von einem Bettler angesprochen oder ähnliches.
Daher meine Frage: Könnte sich durch Corona die Situation für die Ärmsten auf der Insel verschlimmert haben, weshalb jetzt aggressiver "gebettelt" wird?
Oder ist das alles nur gefühlt präsenter/offensichtlicher, weil die Massen an Menschen/Touristen fehlen?
Habt ihr auch schon ähnliches erlebt?

LG

Mumpitz

Zuletzt bearbeitet am 11.07.20 20:32

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12.07.20 14:34
heikeoli 

Administrator

Re: Obdachlose/Bettler in Funchal (2020)

Hallo Mumpitz,

aus der Erinnerung fällt mir die Hafengegend von Camara de Lobos ein. Da waren schon immer sehr runtergekommene und offensichtlich sehr arme Menschen (meist Männer) auf der Straße anzutreffen die uns auch schon mal angesprochen haben (wollten Geld/Zigaretten).

Viele Grüße,

Oliver

Mumpitz01 gefällt der Beitrag.
12.07.20 18:57
madBee 

Madeira-Strelitzie

Re: Obdachlose/Bettler in Funchal (2020)

Hallo,

das Thema taucht in den Medien immer wieder auf. Z.B. war im JM vom 2. Juli ein Artikel zu diesem Thema.
Die Zahl der Obdachlosen wird für 2019 und 2020 konstant mit 98 Personen angegeben.

Es gibt von Seiten der Sozialbehörden durchaus Hilfsangebote für diese Personengruppe, die sie aber oft nicht annehmen können oder wollen. In der Zeit der Ausgangsbeschränkungen waren viele in einer Sammelunterkunft untergebracht, und dieser Kontakt wurde von den Betreuern als sehr positiv eingestuft.

Seit jeher dringen diese Leute in leerstehende Gebäude in der Stadt ein, um darin unbeobachtet zu hausen. Die Häuser werden dann zugemüllt, und irgendwann brennt es darinnen, was auch für die umliegenden Häuser sehr gefährlich ist. Ein prominentes Beispiel ist das ausgebrannte Insular-Gebäude (mit dem hohen Schornstein).
Weil eben deshalb mehr Häuser richtig zugesperrt werden, sollen die Obdachlosen jetzt häufiger auf offener Straße zu finden sein. Das war zumindest als einer der Gründe im Zeitungsartikel genannt worden.
Die Schließung vieler Geschäfte und fast aller Restaurants in der Altstadt während der Corona-Krise hat Freiräume geschaffen, die eben von den Bettlern besetzt wurden.

Durch die verschärften Grenzkontrollen kommen auch weniger Drogen in den Handel, und sind vermutlich dann auch teurer geworden, was die Situation für die Abhängigen schon etwas verschärft haben dürfte.

Betteln, Drogenkonsum und Sitzen oder Schlafen im öffentlichen Raum sind keine Straftatbestände, und deshalb hat die Polizei auch keine Handhabe gegen die Obdachlosen.
Die Beobachtung von aufdringlicherem Betteln kann durchaus zutreffend sein.
In letzter Zeit wird auch vermehrt Vandalismus beobachtet ( Graffiti, Zerstören von Mülleimern usw). Es kommt auch zu Akten von Vandalismus und Diebstahl an kleineren Läden.
Zunehmend wird auch über brutale Aggressionen der Drogenabhängigen untereinander berichtet, wo es früher eher bei harmlosen Herumschubsereien blieb.

Im Außenbereich von Cafés sind auch früher manchmal Bettler gewesen, aber ohne aufdringlich zu sein.

Eine gewisse Vorsicht ist beim Zusammentreffen mit manchen von denen, die jetzt unterwegs sind, bestimmt angebracht.
Man sollte nachts auch besser mit verriegelten Autotüren durch die Stadt fahren.

In dem Zeitungsartikel wurde eine ältere Person zitiert, die sagte, früher wäre das ganz genauso schlimm gewesen, und sei nur vorübergehend besser geworden, in der Blütezeit vor der Corona-Krise.

Grüße, madBee

Espadarte, Hans, Killwaas, Zorro und Mumpitz01 gefällt der Beitrag.
14.07.20 18:12
Mumpitz01

nicht registriert

Re: Obdachlose/Bettler in Funchal (2020)

heikeoli:
Hallo Mumpitz,

aus der Erinnerung fällt mir die Hafengegend von Camara de Lobos ein. Da waren schon immer sehr runtergekommene und offensichtlich sehr arme Menschen (meist Männer) auf der Straße anzutreffen die uns auch schon mal angesprochen haben (wollten Geld/Zigaretten).

Viele Grüße,

Oliver

Hallo Oliver,

Stimmt, von der Gegend hab ich auch schon gehört hier im Forum. Soll aber ein schöner alter Hafen sein. Ist ein Besuch denn trotzdem zu empfehlen? Waren noch nie dort.

LG

Zuletzt bearbeitet am 14.07.20 22:27

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14.07.20 18:23
Mumpitz01

nicht registriert

Re: Obdachlose/Bettler in Funchal (2020)

madBee:

...

Eine gewisse Vorsicht ist beim Zusammentreffen mit manchen von denen, die jetzt unterwegs sind, bestimmt angebracht.
Man sollte nachts auch besser mit verriegelten Autotüren durch die Stadt fahren.

In dem Zeitungsartikel wurde eine ältere Person zitiert, die sagte, früher wäre das ganz genauso schlimm gewesen, und sei nur vorübergehend besser geworden, in der Blütezeit vor der Corona-Krise.

Grüße, madBee

Hallo madBee,

vielen Dank für die ausführliche Antwort. Sehr interessant mehr über die Hintergründe zu erfahren. Waren natürlich schon etwas verwundert, weil die komischen Gestalten, die so umherirren, für uns sonst nie so präsent waren.
Da fragt man sich natürlich schon, wieso das so ist.

Bin mal gespannt, ob andere hier die selben Erfahrungen machen bzw. es ähnlich wahrnehmen wie wir.

LG

madBee gefällt der Beitrag.
16.07.20 19:02
madBee 

Madeira-Strelitzie

Re: Obdachlose/Bettler in Funchal (2020)

Hallo,

hier noch ein Bild zur Sammelunterkunft, die für die Obdachlosen geschaffen wurde.
https://www.rtp.pt/madeira/sociedade/cov...igo-video_36879
Von den Obdachlosen wurde kein einziger Covid-positiv getestet, obwohl die Leute natürlich nicht alle Abstands-und Hygieneregeln einhalten.

Noch ein aktueller Artikel von heute:
Auch an diesem Gasbehälter sollen sich Obdachlose zum Schlafen aufhalten. Es wird hier eine Brandgefahr unterstellt.
https://funchalnoticias.net/2020/07/15/p...-gas-no-anadia/

Grüße, madBee

Torwarttrainer, Jardineira, madeira-urlauber, Espadarte, iris und Mumpitz01 gefällt der Beitrag.
24.07.20 11:24
Mumpitz01

nicht registriert

Re: Obdachlose/Bettler in Funchal (2020)

Kleines Update:

Wir sind gestern wieder durch Funchal geschlendert. Auf dem Rückweg zum Auto haben wir einen offensichtlich psychisch kranken (oder drogensüchtigen oder beides) umherlaufenden Mann gesehen, der etwas schwankte. Zuerst legte er sich kurz auf die Straße (warum auch immer), dann ging er ein wenig weiter und lief plötzlich schnell auf einen älteren einheimischen Herren vor uns zu und griff ihm in die Einkaufstasche. Dieser schlug ihm auf die Finger, schimpfte und konnte ihn anscheinend so verjagen. Direkt danach lief eine dünne Frau mit strubbeligen Haaren die Straße runter, die laut schimpfte und ganze Zeit mit sich selbst redete. Passiert ist das alles am hellichten Tag in der R. do Carmo.

Also bleibt bitte wachsam, wenn ihr an manchen Ecken in Funchal seid! Sowas kann einem auch ganz schnell und plötzlich selbst passieren.

LG

Mumpitz

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24.07.20 16:06
Espadarte 

Madeira-Strelitzie

Re: Obdachlose/Bettler in Funchal (2020)

Mumpitz01:

Also bleibt bitte wachsam, wenn ihr an manchen Ecken in Funchal seid!


Bei uns auf Madeira bin ich stets wachsam, doch Gott seis gedankt, noch nie "jungen Männern" begegnet.

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24.07.20 16:15
Espadarte 

Madeira-Strelitzie

Re: Obdachlose/Bettler in Funchal (2020)

madBee:

In letzter Zeit wird auch vermehrt Vandalismus beobachtet ( Graffiti, Zerstören von Mülleimern usw). Es kommt auch zu Akten von Vandalismus und Diebstahl an kleineren Läden.


Das wird vor allem jungen Venezuelanern zugeschrieben die wohl meist arbeitslos oder arbeitsunwillig sind.
Vergleichbar mit Deutschlands Goldstücken aus dem Morgenland. Diese Venezuelaner hatten ein Recht hier einzureisen nur weil der Uropa ursprünglich aus Madeira stammte.

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24.07.20 17:15
madBee 

Madeira-Strelitzie

Re: Obdachlose/Bettler in Funchal (2020)

Hallo,

das eher spanisch als portugiesische Idiom kann man hier vielerorts hören.
Also ich habe nicht so einen schlechten Eindruck von den jungen Leuten aus Venezuela. Traf sie schon in Autowerkstätten, Autowaschanlagen und in einem Continente in der Stadt. Sie kommen mir oft sehr fix und motiviert vor. Ob sie immer die entsprechenden Fachkenntnisse haben, steht auf einem anderen Blatt.

Auch aus Venezuela zurückgekehrte Einheimische und deren Abkömmlinge fand ich, von Ausnahmen abgesehen, immer ganz o.k. Diese Leute warnten schon frühzeitig, dass das Chavez-Regime das an Ressource reiche Land in den Abgrund bringen würde.

Grüße, madBee

Espadarte, iris und Corvo gefällt der Beitrag.
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